Pflegemarkt

Deutschland steht vor einer enormen Pflegelawine

Vor kurzem wurde in Berlin die Studie „Strategie 2030 – Demografie“ vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) in Zusammenarbeit mit der Berenberg Bank vorgestellt. Laut dem Bericht wird die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland bis zum Jahre 2030 von derzeit 2,3 auf 3,4 Millionen anwachsen.

Thomas Straubhaar, Chef des HWWI, spricht deshalb sogar von einer „brutal auf uns zurollende Pflegelawine“. „Wir müssen den demografischen Wandel aktiv gestalten, ansonsten werden die Deutschen ihr Wohlstandsniveau nicht halten können“, so Straubhaar. Deutschland ist schließlich hinter Japan das Land, das am schnellsten altert. Diese Herausforderung werde sich laut Straubhaar nur dann bewältigen lassen, wenn neue Wohnformen, wie zum Beispiel betreutes Wohnen und Pflege, weiter ausgebaut würden.

In der Studie heißt es zusätzlich, dass „die hiesige Gesellschaft vor gewaltigen Veränderungen stehe.“ Straubhaar sieht aber durch den demografischen Wandel auch Chancen für Deutschland. Schließlich sei die Bundesrepublik anderen Ländern bei der Alterung voraus und so könnte das Land innovative Angebote entwickeln. Diese könnten auf den immer weiter wachsenden Pflegemarkt angepasst und anschließend exportiert werden. Dies gilt zum Beispiel auch für altersgerechte Wohntechniken.

© Ott Investment AG, 02/2014, „Deutschland steht vor einer enormen Pflegelawine“

 

Rainer Ott

Rainer Ott ist Vorstand der Ott Investment AG in Schlüsselfeld. Als Fachbuchautor ("Mit Immobilien mehr verdienen") machte er sich in den vergangenen Jahren einen Namen. Viele Interviews für namhafte Zeitschriften folgten.